Schloss – Sebastianitag –
Kirche mit Häfner-Gedächtnisstätte

Julius-Echter-Schloss

Das Renaissanceschloss Julius Echters ragt hoch über die Dächer Oberschwarzachs.

Julius Echter kaufte im Jahre 1575 das bestehende Schlossgut der Truchsesse von Henneberg und gab den Umbau zum neuen Amtshaus in Auftrag.

Rechnungen aus dem Jahre 1604 belegen die aufwendigen Umbauarbeiten, durch die das Gebäude sein markantes Äußeres erhalten hat. Auch die Turmstiege im Innenhof stammt aus dieser Zeit. Zum Abschluss der Arbeiten ließ Echter anlässlich seines 40-jährigen Bischofsjubiläums im Jahre 1614 am rundbogigen Hauptportal sein Wappen anbringen.

Zum Anwesen gehören neben dem dreigeschossigen Renaissanceschloss ein Innenhof mit mächtiger Scheune, Wirtschaftsgebäuden und mauergeschützten Gartenanlagen. Die Gesamtanlage ist noch weitgehend im Originalzustand erhalten und steht unter Denkmalschutz.

Im Jahre 1972 kaufte die Katholische Kirchenstiftung Oberschwarzach das Anwesen vom Freistaat Bayern. 2017 schloss die katholische Kirchenstiftung Oberschwarzach mit der Marktgemeinde Oberschwarzach einen Erbbaurechtsvertrag durch den der Markt Oberschwarzach für die nächsten 99 Jahre „Schlossherr“ wurde.

Der Förderverein Schloss Oberschwarzach kümmert sich um das historisch wertvolle Objekt und sorgt für die Belebung mit vielseitigen Kulturveranstaltungen.

Sebastianitag

Jedes Jahr zum Tag des Heiligen Sebastian im Januar tritt Oberschwarzachs ‚Bürgerwehr‘ in Gehrock und Zylinder an. Mit Hellebarden, Äxten, Holzgewehren und Säbeln bewaffnet, geleitet die Bürgerwehr am Morgen den Ortsgeistlichen und die Zelebranten des Gottesdienstes in die Kirche. Im Anschluss ziehen Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine und der Steigerwaldkapelle Oberschwarzach durch die Straßen der Marktgemeinde.

Der ‚Sebastianitag‘ ist im Dorfleben fest verankert. Im Dezember 2019 wurde der Feiertag in das bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen

Kath. Kirche „St. Peter und Paul“

Ein spätgotischer Stein von 1478 an der Außenfassade erinnert an den Beginn des Kirchenbaues. Vermutlich entstand schon unter Bischof Bruno (1033-1045), Bischof von Würzburg, der erste Kirchenbau. Die Kirche wurde 1614 unter Fürstbischof Julius Echter erweitert, bzw. neu erbaut und geweiht. 1947 wurde die Kirche unter Pfarrer Peter Klement nochmals erweitert.

Im Innern der Kirche findet man eine Barocke Ausstattung, eine Orgel mit 44 Registern aus dem Jahre 1954. Das Altarbild des Hochaltars stellt die Geburt Christi dar. Rechts und links stehen lebensgroß die Apostelfürsten Petrus und Paulus.

Der rechte Seitenaltar mit dem Tabernakel enthält eine Holzfigur des Hl. Sebastian, des Pestheiligen aus der Riemenschneiderschule.

In der Nische zur Sakristei befindet sich das Altarbild des früheren Marienaltares. Das Bild zeigt die Muttergottes, die dem seligen Simon Stock (Karmelitenorden) das Skapulier (Schutzmantel) überreicht. Am Hochaltar steckt ein wertvolles gotisches Kreuz aus der Filialkirche von Breitbach. Unterhalb der Kanzel befindet sich eine wertvolle Muttergottesstatue mit dem Jesuskind.

Im Langhaus am Ausgang zum Friedhof kann man eine Muttergottesstatue von Auvera finden.

Häfner Gedächtnisstätte

Georg Häfner war ab 1934 Pfarrer in Oberschwarzach. Der Gegner der Nationalsozialisten starb als Martyrer 1942 im Konzentrationslager Dachau. Am 15. Mai 2011 wurde er im Würzburger Dom seliggesprochen.

Eingepfercht, eingegrenzt, mundtot gemacht, zu Tode geschunden und um die Ecke gebracht. Ausdrucksstark hat der Chemnitzer Künstler in braunen Erdfarben auf Japanpapier die Leiden des Seligen Georg Häfner ins Bild gebracht. „Reliquie Mensch“ nennt er sein Tryptichon. Und zugleich ist dieses Tryptichon ein starkes Hoffnungsbild: Die Fesseln, das Eingepferchtsein, die Totenstarre werden aufgesprengt.

Vor diesen Bildern steht die Büste Georg Häfners.